Auch im Ortsteil Elbenau wurden am Sonnabend 5.000 Krokuszwiebeln in die Erde gesetzt. Unter Anleitung von Antje Knopf und einigen Helfern, darunter auch Hans-Jürgen und Christa Schmidt sowie Jens Thesenvitz aus unserer NABU-Gruppe, sind innerhalb einer Stunde alle Krokusse gepflanzt worden. Weiteres auf der Internetseite von Elbenau
Fotos: Hans-Jürgen Schmidt
Seit Jahren ist bekannt, dass die intensive Landwirtschaft mit all ihren Begleiter-scheinungen Hauptverursacher für die alarmierende Abnahme vieler Tier- und Pflanzenarten im Agrarraum ist. Beispielsweise befindet sich die Zahl der Insekten auf einem sehr geringen Niveau! Die Anzahl ist oft so gering, dass sie für die Kükenaufzucht von Rebhuhn oder Großtrappe nicht ausreicht.
Auch in unseren Ortschaften werden starke Verluste unter den Fluginsekten verkündet.
Es fehlen häufig die Nahrungspflanzen!
Deshalb werben wir dafür, mehr Nährpflanzen für Wildinsekten im öffentlichen Raum und auf seinem Grundstück anzusäen und keine Pflanzen mit "gefüllten Blüten" zu kaufen. "Gefüllte Blüten" sind züchterisch veränderte Blüten, die nur Farbe bieten und keinen Pollen und Nektar! Bereits kleine bunte Flächen können einen großen positiven Effekt auf die Artenvielfalt erzielen! Nährpflanzen spenden viel Pollen und Nektar in der oft monatelangen Blütezeit und bilden anschließend Samen aus, die von unseren Gartenvögeln gern gefressen werden. Der Vogel des Jahres, der Stieglitz, ist als reiner Körnerfresser sogar auf samenbildende Pflanzen angewiesen. Deshalb unterstützen wir die deutschlandweite Kampagne "Bunte Meter für Deutschland" und rufen alle Schönebecker auf, Wildblumenwiesen oder -streifen anzulegen und diese dann zu melden.
Für unsere Gegend eignen sich beispielsweise viele Kleearten, Mädesüß, Wilde Karde, Margerite, Sonnenblume und Weiße Lichtnelke.
Wir bieten dabei neben fachlicher Anleitung auch Hilfestellung beim Erwerb höherwertiger Wildblumensamen an. Da der Handel geeignetes Saatgut fast nur in größeren Abpackungen anbietet, organisieren wir die Zusammenstellung der Mischungen auch für kleinere Flächen. Oft sind nur 1 bis 2 Gramm je qm erforderlich, um je nach Zielstellung eine Blühfläche für ein bis fünf Jahre anzulegen.
Machen Sie mit und schaffen aktiv neuen Lebensraum für Hummel, Stieglitz & Co
In der NABU-Nachtigallenoase können einige der Pflanzen besichtigt und Wildblumensamen gegen eine Spende erworben werden.
Das zum "Artenschutzhotel" umgestaltete ehemalige Trafohäuschen in Ranies hat eine Informationstafel erhalten. Die von Gudrun Edner gestaltete Tafel wurde von Jens Thesenvitz angebracht und mit einem Rahmen versehen. Zu sehen sind Schleiereule und Turmfalke, die im Turm brüten. Ähnlich wie bei den bekannten Weißstorchtafeln sollen die jährlichen Bruterfolge auf ihr vermerkt werden.
Die Tafel begeisterte auch Ehepaar Blaschke, die in Ranies eine Scheune mit einem Weißstorchhorst auf dem Dach besitzen. Gudrun Edner erklärte sich bereit, auch dafür eine Tafel zu gestalten.
Vielen Dank Gudrun und Jens für die sehr gelungene Arbeit!
Gestern nun haben Gebhard und Thomas Edner den Gertraudenfriedhof in Schönebeck- Bad Salzelmen aufgesucht, um fünf neue Nistkästen aufzuhängen und einige alte Nistkästen zu reparieren. Somit hängen insgesamt 15 Nistkästen in dem sehr urigen und idyllischen Areal des alterwürdigen Friedhofs. Hoffen wir, dass alle Wohnungsuchende der Vogelwelt ein Zuhause finden.
Vielen Dank Gebhard und Thomas!
Fotos: Gudrun Edner
Antje Knopf und Gebhard Edner von unserer NABU- Gruppe haben in Schönebeck- Bad Salzelmen, genauer im Kurpark, auf dem Weg zum Tännenwäldchen und im Tannenwäldchen, insgesamt 12 neue Nistkästen für die dortigen Vögel angebracht. Das erfolgte in Absprache mit dem für das Kurareal zuständigen Solepark und war erforderlich, da die bestehenden Nistkästen größtenteils für die Vögel nicht mehr nutzbar waren. Da verschiedene Kastentypen verwendet wurden, können auch verschiedene Vogelarten (Höhlen- und Halbhöhlenbrüter) die neuen Domizile nutzen.
Wir werden das natürlich beobachten!
Am Montag werden dann die Nistkästen im Gertraudenfriedhof in Bad Salzelmen ersetzt! Auch dort ist es dringend notwendig, die neuen Nistkästen auszubringen!
Unser Dank gilt den beiden fleißigen "Wohnraumanbietern"!
Fotos: Gudrun Edner
Als Ersatz für den Verlust von Brutplätzen des Mauerseglers hat die Städtische Wohnungsbau GmbH Schönebeck (SWB) Ersatznistmöglichkeiten an verschiedenen Gebäuden in der Lessing-, Heinrich-Rau- und Edelmannstraße geschaffen. Spezielle Nisträume wurden dazu im oberen inneren Bereich der Häuser eingebaut, so dass man von außen nur die kleinen Einflugöffnungen für die pfeilschnellen Gebäudebrüter erkennen kann.
Unsere NABU-Gruppe erkannte den Verlust der Brutplätze der geschützten Vogelart, der durch den Abriß von Gebäuden entstand, und informierte die SWB und die zuständige Untere Naturschutzbehörde des Salzlandkreises darüber. Nach einem Gespräch aller Beteiligten wurde der Einbau neuer Nistkästen für den Vogel des Jahres 2003 festgelegt.
Dieses Beispiel sollte Schule machen! Mit im Vergleich zur Gesamtinvestition relativ geringem finanziellen und materiellen Aufwand kann praktischer Artenschutz umgesetzt werden. Ein Beitrag zur Biologischen Vielfalt im Siedlungsbereich und damit letztlich für uns alle.
Möge bei anstehenden und geplanten Abrißarbeiten oder bei Gebäudeneubauten noch viel mehr der gesetzlich vorgeschriebene Schutz von Tierarten Berücksichtigung finden (siehe auch "Artenschutz beim Ausschuß thematisiert" weiter unten)
Die SWB hat es vorgemacht! Dafür unser Dank!
Nun hoffen wir, dass die derzeit in Afrika überwinternden Segler die neuen Brutplätze auch finden und annehmen. Wir werden das im nächsten Jahr überprüfen!
Fotos: Gebhard Edner
Presse dazu:
Vor ein paar Wochen traten gehäuft Amphibien im Südosten der Stadt Schönebeck (Calbesche Straße, Paul-Ilhard-Straße) auf. Zu Hunderten wanderten die jungen Lurche durch Gärten, Höfe, Straßen und Wege. Viele halten sich noch immer in den Kellern auf.
Zumeist handelte es sich um Wechselkröten oder Grüne Kröten (Bufo virisdis), die durch ihre scheckige grau-grüne kontrastreiche Färbung auffallen. Diese Echte Kröte ist ein ursprünglicher Steppenbewohner, der keine besonderen Ansprüche an sein Laichgewässer und Lebensraum stellt. Gern lebt sie in der Nähe menschlicher Siedlungen und laicht dann in Dorf-, Garten-, Park-, Sicker- und Klärteichen, Betonbecken aller Art sowie in zeitweise wasserführenden Kleingewässern (wie auf Baustellen). Ende April bis Mitte Juni ist Laichzeit. Zu der Zeit standen auf den Äckern, Brachen, Wiesen und in Gärten Pfützen und kleinere Seen, die von den Wechselkröten genutzt wurden. Ihre auffallenden Paarungsrufe ("trillern") waren zu der Zeit nachts überall in dem Bereich der Stadt zu hören. Nun konnte sich aus dem Laich (2.000 bis 15.000 Eier pro Weibchen) über das Kaulquappenstadium die jungen kleinen Wechselkröten entwickeln, da das Wasser nicht verdunstete oder versickerte. Die kleinen Kröten suchen sich nun geeignete Lebensräume und ihr Vorkommen sollte daher im Garten oder Keller toleriert werden.
Wechselkröten sind nach dem EU-Recht (FFH-Richtlinie) besonders geschützt und ihr Vorkommen wird in Sachsen-Anhalt als "gefährdet" eingestuft. In unserem Bundesland erreicht die Art einen Teil ihrer westlichen Arealgrenze.
Presse dazu
Mußte es denn gleich eine Plage sein? Die Kröten sind doch harmlos und helfen bei der Bekämpfung von Schnecken, Würmern usw.
Bei der letzten Sitzung des Stadtentwicklungs-, Bau- und Umweltausschusses der Stadt Schönebeck erhielten wir die Gelegenheit, die Berücksichtigung des "Artenschutzes an Gebäuden" in der Stadt Schönebeck zu thematisieren (Vortrag als pdf-Datei nachfolgend).
Unser Ziel war es, die Ausschussmitglieder über die Bedeutung des Artenschutzes in der Stadt im allgemeinen und bei anstehenden Neubauten und Sanierungsmaßnahmen an öffentlichen Gebäuden im besonderen zu informieren.
Wir hoffen, dass dieses Thema in den Stadtratsfraktionen auf die Tagesordnung kommt und dazu eine Beschlußvorlage erarbeitet und in den Stadtrat eingebracht wird. Der Beschluss sollte die Berücksichtigung des Artenschutzes an öffentlichen Gebäuden bei anstehenden Neubauten und Sanierungsmaßnahmen verbindlich festlegen und bei privaten baulichen Maßnahmen diesen empfehlen. Dabei sollten auch entsprechende Vereinbarungen mit den drei Wohnungsbauunternehmen angestrebt werden.
Einen Vorschlag zu den genauen Formulierungen einer Beschlußvorlage sind auf den letzten Folien des Vortrages zu finden.
In den letzten Monaten (Jahren) haben wir immer wieder auf die fehlenden Untersuchungen bzw. Erfassungen von "gebäudebewohnenden" Wildtieren bei anstehenden Gebäudesanierungen und Abrissen angemahnt (siehe z.B. "Mauersegler-Thema" in Barby weiter unten). Insbesondere bei Bebauungsplänen der Stadt Schönebeck fordern wir eine qualitativ angemessene Berücksichtigung des Artenschutzes, wie es der Gesetzgeber auch verlangt. Leider wird dieses Thema nach unserer Einschätzung sehr "stiefmütterlich" behandelt, wie der Fall des im ehemaligen Gummiwerk vorkommenden Turmfalken zeigt (siehe nachfolgenden Presseartikel).
Aufgrund dessen versuchen wir nun "anzuschieben", dass in den Städten Schönebeck, Barby und im Salzlandkreis bei geplanten Sanierungen und Abrissen öffentlicher Gebäude verstärkt der Artenschutz durch die zuständige Naturschutzbehörde abgeprüft wird. Dafür sollen die politischen Entscheidungsträger in den Stadträten und im Kreistag gewonnen werden, die notwendige Grundlagen zu schaffen.
Es geht hierbei nicht nur um den Schutz von gebäudebrütenden Vogelarten und in den Gebäuden vorkommenden Fledermäusen an sich (viele Arten sind in ihren Beständen bundesweit gefährdet!), sondern auch um den Erhalt der Lebensqualität in unserem Wohnumfeld, um das sich viele Bürger sorgen (siehe nachfolgenden Artikel).
Die NABU Ortsgruppe Schönebeck steht für das Erreichen des gesellschaftlichen Zieles selbstverständlich mit Rat und Tat zur Verfügung.
Auf Einladung der Unteren Naturschutzbehörde Salzlandkreis (UNB) trafen sich am Mttwoch alle Beteiligten und Interessierten an den Sanierungs- und Abrißarbeiten in Barby Pömmelter Straße. NABU OG Schönebeck, UNB und Wohnungsgesellschaft Barby (Wobau) legten ihren jeweiligen Standpunkt zum Thema "Schutz der Mauersegler" dar. Auch wenn ab und an die Emotionen "hochkochten", so blieben die Gespräche sachlich.
Wir stellten der Wobau drei Punkte vor:
1. das Abschnieden der unteren Plane um etwa 10 cm, damit die fütternden Altvögel ungehindert die Brutöffnungen anfliegen können,
2. Arbeiten der Fassadendämmung nur bis zum Bereich der Brutöffnungen,
3. Verschiebung des Abrisses des hinteren Blocks.
Eine verbindliche Zusage erhielten wir zwar nicht, jedoch sind die ersten beiden Punkte gestern umgesetzt wurden!!!
Im Namen der Mauersegler: Herzlichen Dank!
In Barby soll in den nächsten Tagen damit begonnen werden, Wohnblöcke zu sanieren bzw. abzureißen. Die Wohnblöcke beherbergen seit Jahrzehnten mindestens 25 Brutplätze von Mauerseglern und anderen Nischenbrütern. Da derzeit die Jungvögel gefüttert werden, besteht die Gefahr, dass durch die geplanten Sanierungs- und Abrißarbeiten Brutplätze mit den Jungen vernichtet werden. Eigentlich sollten die Arbeiten daher erst ab Mitte August beginnen. Doch die Wohnungsbaugesellschaft Barby pocht auf den auferlegten Zeitplan und legte gegen den amtlichen Bescheid (artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung) der zuständigen Unteren Naturschutzbehörde im Salzlandkreis Widerspruch ein. Mit Erfolg! Mitten in der Jungenaufzucht dürfen nun doch die Arbeiten beginnen - ein Skandal! Am Montag haben die Arbeiten noch nicht begonnen!
Unser Ornithologe Gebhard Edner kämpft weiter und hat für Mittwoch früh u.a. mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Wohnungsgesellschaft einen Vor-Ort-Termin vereinbaren können, um Maßnahmen und Abstimmungen zum Schutz der gefährdeten Vögel zu erreichen. Wir drücken die Daumen!
Fotos: NABU Schönebeck
Presse dazu:
Echo dazu
Laut einer Eurobarometer-Umfrage empfinden mehr als 90 Prozent der Europäer eine moralische Verpflichtung, die biologische Vielfalt zu erhalten. Und sie haben Recht! Der Mensch braucht sauberes Trinkwasser, reine Luft, gesunde Nahrung, gutes Klima und eine lebenswerte Umwelt. Doch diese Service-Leistungen der Natur gibt es nicht ohne Schutz der biologischen Vielfalt. Damit schützen wir auch uns selbst.
Hier finden Sie Tipps zum praktischen und sofortigen Umsetzen:
http://www.nabu.de/themen/naturschutz/vielfalt/cop9/extras/08124.html
Nachfolgend ein Video vom NABU Hamburg mit Tipps für Garten und Balkon: